Der Empfang

[vom Lagerraum]

Er schüttelte kurz den Kopf, als sie außer Sichtweite von allen anderen waren.
"Also wenn das so weitergeht, habe ich bald keine Mitarbeiter mehr", meinte er mehr Unernst gemeint.
Vor der Theke im Empfangsraum blieb er stehen und lehnte sich dagegen.
"Was meinst du zu dem Ganzen?", fragte er.

[von Polizeistation]

Das Taxi setzte sie vor der Firma ab und sie bezahlte noch schnell die Fahrt, ehe sie wohl etwas eilig das Gebäude betrat. Zu dieser Zeit war hier nichts mehr los, was sie kaum verwunderte. Jedoch sollte sie sich vielleicht eine Ausrede einfallen lassen, wenn man sie fragte, was sie hier wollte.
Allerdings hatte dieser Michael ja gewusst, dass sie mitgehört hatte, schließlich hatte sie neben ihm gestanden.
Als sie gerade irgendjemanden suchte, sah sie eine Frau und einen Mann in den Raum kommen. Sie hatte sie hier noch nie gesehen und sie schien auch gar nicht von hier zu sein. Den Mann kannte sie eigentlich auch nicht, aber so stellte sie sich den Eigentümer dieser Firma vor, wenn man den Beschreibungen glauben schenken konnte.

cf: Lagerraum

Wenn wir hier Arbeitermangel bekommen, können wir ja Gastarbeiter kommen lassen", entgegnete Shana, auch wenn sie wusste, das Salazar es nicht ernst gemeint hatte und ahnte, dass hier mehr Gastarbeiter waren als englische Arbeiter.
"Mir kommt es komisch vor", meinte sie ehrlich, auf seine Frage. "Ich habe mich zwar gründlich umgesehen, konnte aber nichts entdecken.", meinte sie. Sie wollte noch etwas sagen, als sie bemerkte das sie nicht alleine waren. "Hallo", meinte sie. "Könnten Sie vielleicht so freundlich sein und uns sagen, was Sie hier wollen?", meinte sie freundlich. "Dies ist Privatgelände, falls sie es noch nicht wussten", fügte sie immer noch im freundlichen Ton hinzu.

Salazar war die Frau gar nicht aufgefallen, bis Shana sie ansprach. Sie hatte lange, braune Haare und er konnte mit ihrem Gesicht nicht wirklich etwas anfangen. Gesehen hatte er sie zumindest noch nicht.
Er war überrascht, dass Shana gleich zur Sache kam und meinte, dass es sich hier um privates Gelände handelte. EIn klein wenig fühlte er sich angegriffen, es war immerhin sein Unternehmen.

"Wir wollen doch keinen schlechten Eindruck hinterlassen", meinte er. "Nicht wahr, Shana?!" Das letzte war eher weniger eine Frage und er richtete das Wort wieder an die Frau.
"Jedoch ist es nicht üblich, um diese späte Stunde noch hier zu sein. Was führt Sie her?"

Sie war nicht ganz sicher, was sie von der Frau halten sollte. "Soweit ich weiß, ist es nicht verboten, das Gelände zu betreten", sagte sie ebenso freundlich zurück. "Jedenfalls habe ich kein Schild gesehen."
Aber die beiden wollten trotzdem wissen, was sie hier verloren hatte. "Mein Vater ist der Bürgermeister und ich habe von einem weiteren Mord gehört", sagte sie geradeheraus. "Mein Vater ist besorgt, dass sich diese Fälle häufen könnten."
Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, da ihr Vater noch nichts davon wusste, aber sie war sicher, dass er es genauso sehen würde.

Salazar rügte sie, dass sie ja keinen schlechten Eindruck machen wollten. "Das war nie meine Absicht", meinte Shana. Innerlich musste sie jedoch lächeln, scheinbar hatte sie gerade einen Nerv getroffen.
Daher irgnorierte sie auch die Antwort der Touristin,, wie sie sie bei sich nannte, immerhin kannte sie ja ihren Namen auch gar nicht.
Dann erklärte sie kurz warum sie hier war.
"Ihr habt von einem Mord gehört und rennt direkt zum Tatort?", fragte sie nach. Entweder war die Frau sehr dumm oder sehr mutig, da war sich Shana noch nicht sicher...

"Da muss ich meiner... Kollegin, wohl Recht geben. Sie sollten nicht allzu neugierig sein. Es ist nicht immer gut viel zu wissen", sagte er und das wusste er selbst wohl immer noch am Besten. Schließlich gab er sich wissentlich mit Vampiren ab. Nicht immer zu 100% eine kluge Idee.

Nun bekam sie von beiden Seiten einen drauf.
Na super.
Sie schmollte. "Ich war eben neugierig. Ist doch nicht verboten", sagte sie. Sie verschränkte gekränkt die Arme vor der Brust, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Gabäude. Auf dem Weg schmollte sie weiter und stellte zu aller Entsetzen noch fest, dass das Taxi verschwunden war.
Hatte ich schon erwähnt... Na super.
Jetzt musste sie sich überlegen, wie sie wieder in die Stadt kam, ohne den ganzen Weg mitten in der Nacht laufen zu müssen.

(nach außengelände)

Die Frau wirkte etwas beleidigt. Shana sollte dies egal sein. Sie machte sich mehr Sorgen darüber, dass wilde Vampire hier waren und für Probleme sorgten.
Normalerweise wäre es ihr egal gewesen, doch diese Probleme gingen sie leider etwas an und konnten ihr sogar schaden. "Ich werde mich draußen noch etwas umsehen", erklärte sie leise und verschwand dann auch schon.
Draußen sah sie wie die junge Frau etwas verloren da stand. Sollte ich ihr anbieten ein Taxi zu rufen?, fragte sich Shana, aber dann dachte sie sich, dass es wohl besser war dafür zu sorgen, dass sie in der kurzen Zeit in der sie hier war nicht zufällig noch umgebracht wurde und ging weiter ohne sich bemerkbar zu machen. Manchmal hatte es eben Vorteile ein Vampir zu sein....

tbc: Außengelände der Frima

Salazar nickte Shana zu. "Ist gut, das wird wohl besser sein", sagte er und schaute ihr noch nach. Dann vergewisserte er sich, dass niemand da war, warum auch immer er das tat. Nachdem auch die Besucherin schon gegangen war und er hier nichts mehr zu tun hatte, wollte auch er nach Hause fahren.
Er ging nach draußen, um zu seinem schwarzen Sportwagen zu gehen.

[nach Außengelände der Firma]